Seit Jahrtausenden gilt das Schaf als Symbol des Lebens, denn es gibt nicht nur Speis (Fleisch, Käse) und Trank (Milch), sondern auch Kleidung (Wolle). Es wurde in alten Kulturen als Opfergabe an Gott verwendet.
Christina Rupp
Auch Jesus Christus wurde als Lamm Gottes bezeichnet. Damit wird sein Tod und die Auferstehung mit der Erlösung der Menschheit in Verbindung gebracht. Denn die Auferstehung und der Sieg über den Tod spenden den Christen Hoffnung auf das ewige Leben.
Einige Bräuche entwickelten sich Aufgrund der Bezeichnung des Lammes über die Jahre.
Zum Osterfest werden Brote und Kuchen in Form von Lämmern gebacken
Das Osterlamm ist ein Symbol für die Auferstehung und wird zur Speisen- oder Fleischweihe gebracht, um anschließend zum Osterfrühstück am Ostersonntag verzehrt zu werden.
In jeder Messe, kommt dieses Wort mehrmals vor. Es gibt davon wunderbare Vertonungen, wie etwa Mozarts „Agnus Dei“ aus der Krönungsmesse. Christus, das Lamm Gottes! So nennt der Priester Jesus, wenn er die Hostie zeigt und die Worte spricht, die Johannes am Jordan gebrauchte, als er Jesus auf sich zukommen sah: „Seht, das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.“
Aber was bedeutet diese Bezeichnung für Jesus? Was sagt sie über ihn? Es gibt eine Stelle im Alten Testament, beim Propheten Jesaja, an die Johannes wohl gedacht haben muss, als er Jesus „das Lamm Gottes“ nannte. Es ist das „Lied vom Gottesknecht“, von jener geheimnisvollen Gestalt, die einmal kommen und alle Schuld der Menschen auf sich laden wird. Von ihm sagt der Prophet, er sei „wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt“.
Hat Johannes geahnt, dass Jesus nicht der große politische Befreier sein wird, den viele sich vom Messias erhofften? Seinen Sieg wird er nicht durch Waffen erringen, sondern durch das Kreuz. Jesus wurde zu der Zeit gekreuzigt, als im Tempel in Jerusalem die Lämmer für das jüdische Osterfest geschlachtet wurden. Wie geht es uns, wenn wir den Gesang des „Agnus Dei“, die Worte „Seht, das Lamm Gottes“ hören? Kann besser und tiefer gesagt werden, wer Jesus wirklich war? Hat deshalb Mozart das „Agnus Dei“ mit solch unvergleichlich schöner Zartheit komponiert?